— Der Mensch gewöhnt sich schnell an alles. Ich erinnere mich, als ich vor 20 Jahren nach Moskau kam, hat mich hier einiges überrascht: Die Menschen sahen anfangs alle gleich aus, und die Gerüche waren vollkommen andere.
Geboren in Indien, Studium in Moskau. Abschluss an der Russischen Chemisch-Technischen Mendelejew-Universität. 2005 Gründung der Touristik-Agentur Veda Travel in Moskau, die sich auf Reisen nach Indien spezialisiert hat. 2013 Eröffnung eines Visa-Zentrums in Moskau in Zusammenarbeit mit und unter der Marke BLS, ebenfalls mit Spezialisierung Indien.
— Und was hat Sie nach Moskau verschlagen?
— Ich wollte Manager im Finanzbereich werden. So plante ich, nach Australien an irgendeine Universität zu gehen. Doch dann haben mir Freunde Russland empfohlen: ein traditionell gastfreundliches Land mit guten Beziehungen zu Indien. Kurzum: Ich habe mich für die Russische Chemisch-Technische Mendelejew-Universität in Moskau entschieden. Mein Vater hat mir das Geld für mein Studium gegeben. Er war damals Dekan und Physik-Professor an der Universität von Nalanda im östlichen Bundesstaat Bihar. Diese Universität ist im Übrigen die älteste Indiens, wenn nicht gar eine der ältesten der Welt (russische Historiker gehen davon aus, dass die Universität in Bihar 500 vor Christi Geburt gegründet wurde - Anm. d. Red.). Ich erhielt mein Diplom und kehrte nach Hause zurück.
— Daran, in Russland zu bleiben, hatten Sie nicht gedacht?
— Damals nicht. Ich suchte zu Hause eine Arbeit, was aber in Indien nicht leicht ist. Ich habe einige Male den Arbeitsplatz gewechselt. Eines Tages sah ich in der Zeitung eine Anzeige, dass eine indische Touristikfirma einen Manager für ihr Moskauer Office suchen würde. Das Bewerbungsgespräch verlief an sich ganz gut, doch blieb es ohne Resultat. Stattdessen nahm ich eine Stelle bei einer lokalen Bank an. Ein Jahr später rief dann die Touristikfirma auf einmal erneut an und bot mir einen Dreijahresvertrag in Moskau an.
— Und Sie sind gekommen?
— Nicht ohne Skandal. Meine Eltern waren kategorisch dagegen. Mein Vater versuchte, mich zu überzeugen: „Was ist denn so schlecht in der Heimat?“ Meine Mutter befürchtete, dass ich in Russland eine Frau finden würde und dann dort bliebe. Und obwohl ich ihnen schwor, dass ich nach drei Jahren wieder nach Hause kommen würde und dass es keine russische Frau geben würde, fuhr ich letztendlich ohne den Segen meiner Eltern.
— Und dann, drei Jahre später...
— Nach drei Jahren, das war 2005, gründete ich in Moskau meine eigene Touristikunternehmung. Wir brachten Reisegruppen nach Indien, Sri Lanka und auf die Maledieven. Das Business entwickelte sich als voller Erfolg. Doch dann traf uns 2008 die Finanzkrise... Heute arbeitet meine Agentur praktisch nur mit Indien zusammen. Dafür aber in beide Richtungen: Das eine Büro beschäftigt sich mit Reisen von Russland nach Indien, das andere mit Reisen von Indien nach Russland. Dazu organisieren wir verschiedene Reisen in Moskau.
— Was haben Sie bereits erreicht?
— Im letzten Jahr hat Veda um die 700 Reisende von Russland nach Indien gebracht. Für die andere Richtung haben wir von Rosturism (der Föderalen Tourismusbehörde, Anm. d. Übers.) sogar eine Auszeichnung bekommen: Von den 10.000 Indern, die 2014 Russland besucht haben, sind etwa 6.000 über uns gekommen.
— 700 Reisende aus Russland ist dagegen nicht so viel, oder?
— Wir orientieren uns nicht am Massentourismus. Wie arbeiten lieber mit Individualtouristen und kleineren Gruppen von zehn bis fünfzehn Teilnehmern. Der Massentourismus erlaubt niedrigere Preise, der große Umsatz treibt den Gewinn. Doch sind hier auch die Risiken höher. In schwierigen Situationen können wir stets manövrieren, wie schnell ein Hotel gegen ein anderes aus derselben Kategorie tauschen. Wir legen mit Nachdruck Wert auf das Serviceniveau. Wir arbeiten mit großen Firmen zusammen, die regelmäßig Gruppen ihrer Mitarbeiter in den Urlaub schicken. Man kennt uns da schon, die Kunden empfehlen uns einander weiter... Das senkt im Übrigen die Ausgaben für Werbung.
— Neben der Reiseveranstaltung haben Sie auch ein Visa-Zentrum...
— Ja, im Oktober 2012 haben wir eine Ausschreibung für die Organisation eines indischen Visa-Zentrums gewonnen. Genauer gesagt, hat diese Ausschreibung die indische BLS International gewonnen, die sich schon seit langem mit diesem Geschäft beschäftigt und solche Zentren in 23 Ländern betreibt. BLS hat die Ausschreibung gewonnen und dann an uns übertragen - so eine Art Franchising. Das bedeutet, dass wir die gesamte Arbeit verantworten, und BLS als Partner seinen Anteil des Gewinns erhält. Das Visa-Zentrum in Moskau haben wir im Mai 2013 eröffnet, danach dann auch in Sankt Petersburg. In den ersten 12 Monaten wurden für fast 250 Personen Visa ausgestellt.
— Seit Herbst letzten Jahres haben nun aber russische Staatsbürger die Möglichkeit, Visa nach Indien bei der Ankunft vor Ort zu erhalten. Spiegelt sich das in Ihrem Business wieder?
— So gut wie nicht. Anfangs, das leugne ich nicht, haben wir uns einige Sorgen gemacht, dass wir im Visa-Zentrum Aufträge verlieren würden. Doch ist das nicht eingetreten. „Visum bei Ankunft“ nämlich trifft es nicht ganz. Das Visum muss man nach wie vor in Moskau beantragen, und zwar via Internet. Sie füllen die Dokumente online aus und schicken sie ans Konsulat. Von dort erhalten Sie dann eine Bestätigung, die Sie ausdrucken. Schon in Indien, bekommen sie dann Ihr Einreisevisum in den Pass.
Alle Visadokumente sind auf Englisch auszufüllen. Im Visa-Zentrum arbeiten Leute, die sowohl Russisch als auch Englisch sprechen. Sie unterstützen gern, sagen, was einzutragen ist, korrigieren gegebenenfalls. Im Internet dagegen sind Sie auf sich allein gestellt. Dazu kostet das Online-Visum 60 Dollar, was bei dem Kurs heute nicht wenig ist. Im Visa-Zentrum dagegen kostet die Beantragung 1.880 Rubel (zurzeit etwas mehr als 30 Dollar - Anm. d. Übers.). Kurzum: Im Dezember 2014 haben 560 Personen ihr Visum „bei Ankunft“ bekommen. Über das Visa-Zentrum waren es etwa 20.000. Die Einbußen sind für uns also gering.
— Haben Ihnen die letzten Kurskapriolen des Rubels Schwierigkeiten gebracht?
— Sicher, die Krise bekommen wir zu spüren. Wenn die Unternehmen, die von Indien aus arbeiten, von Russland in den Kurort Goa im letzten Jahr noch acht bis zehn Charterreisen durchgeführt haben, so sind dies jetzt noch vier, höchstens fünf. Auch die Statistik des Visa-Zentrum bestätigt dies: 2014 sind im Januar und Februar etwa 2.000 bis 3.000 Pässe pro Tag eingetroffen. Dieses Jahr sind es 500 bis 800... Doch sehen wir hier auch Positives. Gleichwohl die materiellen Möglichkeiten der Russen zurückgegangen, die Preise aber angestiegen sind - so ist doch auch die Konkurrenz weniger geworden. Während zuvor die Hauptkonkurrenz zu Indien die billigeren Länder Ägypten und Thailand waren, so ist Thailand erheblich teurer geworden, und in Ägypten wissen Sie selbst, was dort passiert. Dazu haben in Moskau letztes Jahr zwei Firmen ihre Pforten geschlossen, die ebenfalls Touren nach Indien verkauft haben, und in Sankt Petersburg drei. Aber die Leute fahren auch so in den Urlaub und werden das auch in Zukunft tun. Zudem kann unsere Firma in gewissem Umfang den Rückgang im russischen Tourismus durch Gäste aus Indien kompensieren. Die, die nach Russland reisen, bezahlen in der Regel mit Dollar, was, wie Sie selbst wissen, zurzeit günstig ist.
Moskau ist das Geschäftszentrum Russlands, für das der Hauptteil des Besucherstroms auf Business-Touristen entfällt. Der traditionelle Tourismus nimmt eher eine untergeordnete Rolle ein: Für lange Zeit wurde Moskau eher als sehr teure Stadt wahrgenommen. In den letzten Jahren hat sich die Situation heftig gewandelt, und heute gewinnt Moskau ganz im Gegenteil bei den Kosten für Unterkunft an Attraktivität: Es gibt Varianten für jeden Geldbeutel. Zudem lassen die starken Dollar- und Eurokurse die Unterbringungspreise für Ausländer äußerst attraktiv werden. Moskau hat ohne Zweifel ein Wachstumspotenzial im Bereich Kultur- und Bildungs-Tourismus. Und nachdem alle politisch-wirtschaftlichen Sanktionen ins Nichts verschwunden sein werden, wird der Touristenstrom zweifelsohne wieder zunehmen.
Man darf nicht vergessen, dass das Klima in Russland recht kalt ist (verglichen mit Europa). Daher muss für den Erhalt touristischer Aktivität insbesondere in den Wintermonaten vonseiten der Operatoren ein klarer Vorschlag vorgelegt werden. Wenn der Preis der Qualität angemessen ist, wird sich die Nachfrage nach Reisen in die Hauptstadt signifikant erhöhen.
— Mit welchen Schwierigkeiten hatten Sie zu Beginn in Moskau zu tun?
— Das waren insbesondere Schwierigkeiten, die mit einem Mangel an Erfahrung zu tun hatten. Ich kann mich erinnern, wir hatten gerade unser Reise-Business eröffnet, da wurde in Russland ein Gesetz erlassen, dass alle Zahlungsvorgänge mit Kunden über ein Kassengerät abzuwickeln seien. Wir haben das irgendwie verschlafen. Dann kam die Steuerprüfung, und wir mussten 60.000 Rubel Strafe zahlen... Wir haben dann gleich einen solchen Apparat angeschafft, und ich habe seither immer aufmerksam die hiesige Gesetzgebung verfolgt.
Dann haben wir wieder einen Fehler gemacht. Nach Moskau haben wir ein Visa-Zentrum in Sankt Petersburg eröffnet. Irgendjemand riet uns, dieses als Filiale der Moskauer Unternehmung unterzuordnen. Drei Monate später stellte sich dann heraus, dass wir mit dieser Filiale 18% Umsatzsteuer zu zahlen hatten, und rutschen direkt ins Minus.
Danach gingen wir zur Steuerbehörde und krochen zu Kreuze. Man hatte Verständnis für uns und erließ uns sogar die Hälfte der fälligen Steuerzahlungen. Wir mussten die alte Firma zusammen mit der Petersburger Filiale erst einmal schließen und dann wieder neu aufmachen, nun aber in einer anderen juristischen Form, die von der Umsatzsteuer befreit war.
Jetzt kennen wir uns nicht nur gut aus in den Details der russischen Gesetzgebung und kennen alle Gesetzesnovellen, sondern beraten auch laufend Geschäftslaute, die nach Russland kommen, in Fragen zur Eröffnung einer eigenen Unternehmung, zur Steuer und zu Zollangelegenheiten. Das ist zu einer weiteren Ausrichtung unseres Business geworden. Aus Fehlern muss man Nutzen ziehen.
— Sie beraten Neulinge am russischen Markt. Können Sie Ihren ausländischen Kollegen, die in unserem Land ein Business starten wollen, ein kurzes Geleitwort mit auf den Weg geben?
— Ich würde Ihnen sagen: In Russland ist es leichter, Business zu betreiben, als in Indien. In jedem Falle gibt es weniger Probleme. Die Steuern sind hier, verglichen mit vielen anderen Ländern, gering, und das Gewinnniveau ist höher.
Ja, was heute schwierig ist, ist die Krise. Doch ich selbst habe in Russland bereits die Krise von 1998 überstanden, ebenso die Krise von 2008. Das war nicht einfach. Doch hat sich nach und nach alles wieder normalisiert, gut zu verdienen wurde wieder möglich. Man muss nur wollen. Man muss lernen, und die Gesetze nicht verletzen.
— In dem Büro hier, wo wir uns gerade interhalten, sind der Großteil der Mitarbeiter Ihre Landsleute. Wie wählen Sie Ihr Personal aus?
— In diesem Büro beschäftigt man sich mit dem Einreisetourismus. Die indischen Kunden fühlen sich wohler, wenn sie mit Indern zu tun haben. Bei uns arbeiten aber auch Russen, die das Englische beherrschen, und Inder mit Russischkenntnissen. Das Personal suchen wir in der Regel in Moskau über Jobagenturen aus.
2014 haben etwa 1,5 Millionen ausländische Touristen Moskau besucht. Auf diese Zahl haben zwei Faktoren gewirkt: Die Olympiade und die Situation in der Ukraine. Wegen der Olympiade ist der Strom der Besucher im ersten Halbjahr signifikant angestiegen, wohingegen im zweiten die Zahl der Touristen, insbesondere derer aus dem Westen, stark gefallen ist, um 30% bis 50%, in Abhängigkeit vom jeweiligen Land. Dabei ist anzumerken, dass sich die Anzahl der Touristen aus den asiatischen Ländern fast nicht verändert hat, sie sind Russland weiterhin treu. Diese Tendenz wird sich auch in 2015 fortsetzen.
Dementsprechend hatte der Moskauer Markt für Einreisetourismus 2014 ein Volumen von 15-18 Mrd. Rubel, was zum aktuellen Kurs etwa 300 Mio. US Dollar entspricht.
Im Unterschied zu einigen westlichen Ländern ist die gleichzeitige Ausübung von Operatoren- und Agententätigkeit möglich. Wenn wir über die am weitesten verbreitete Agententätigkeit sprechen, so kostet ein Markteintritt in Russland zum aktuellen Kurs etwa 7.000 bis 8.000 US Dollar.
Etwa 90% der Tourismusagenturen in Russland haben zehn oder weniger Mitarbeiter. Dementsprechend beläuft sich die durchschnittliche Bürofläche solcher Firmen auf etwa 50 Quadratmeter. Die Aufwendungen für Equipment und Software sind minimal.
Die mittlere Kommission, die von russischen Tourismusagenturen erhoben wird, beträgt 10% bis 12%, die von Tourismusoperatoren 5%. Die höchste Kommission wird von solchen Agenturen aufgerufen, die sich mit den Individualtouristen beschäftigen. Hier beträgt diese bis zu 20%. Dabei ist der Anteil von Individualtouren durch Russland größer als durch die westlichen Länder. Dementsprechend beträgt die Amortisationsperiode für Touristikagenturen, die Touren durch Russland anbieten, weniger als ein Jahr.
Noch einen Unterschied des russischen im Gegensatz zum westlichen liegt darin, dass unter den Gründen einer Reise nach Russland die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten stark überwiegt, während in den westlichen Ländern diese Art des Tourismus 55% nicht überschreitet.
Russland arbeitet aktuell aktiv an einer Erhöhung der ausländischen Besucherzahlen: Für 2015 ist die Gründung der Marketing-Agentur VisitRussia geplant, die sich mit der Promotion Russlands als Reiseziel und auch mit der Steigerung des Images des Landes beschäftigen wird. Als prioritär sind Länder eingestuft wie China, Japan, der Iran, Südkorea, die Türkei, Deutschland, Italien und Spanien.
Daher kann man erwarten, dass ein Tourismuszentrum in Moskau sich als recht erfolgreiches Business-Projekt herausstellen kann. Die Wachstumsrate eines solchen Zentrums wird in den nächsten fünf Jahren wahrscheinlich im Mittel 10% überschreiten.
— Das betrifft das russische Personal. Und die indischen Mitarbeiter?
— Die finden wir häufiger in Indien. In Moskau ist aktuell die Auswahl an Kandidaten nicht besonders groß. Wobei ich hoffe, dass ich das in naher Zukunft ändern wird.
— Wie das?
— In Kanada lebt beispielsweise eine halbe Million meiner Landsleute, in Großbritannien etwa genauso viele, in Dubai eine Million. Was Russland betrifft, so gab es hier in der ersten Hälfte der 90er Jahre eine Vielzahl von indischen Studenten. Die Hälfte ist zurück nach Hause gegangen, die andere Hälfte ist geblieben. Doch wird es wohl in ganz Russland nicht mehr als 5.000 Inder geben, Geschäftsleute eingeschlossen.
In Indien findet die Jugend Arbeit in ihren Berufen nur schwer, das gilt selbst für qualifizierte Spezialisten. Dabei gibt es viele talentierte junge Menschen. Unsere Computerspezialisten und Programmierer sind weltberühmt. Mit einem Freund von mir habe ich ein Projekt mit dem Arbeitstitel „Studium, Arbeit, russische Staatsbürgerschaft“ ausgearbeitet. Von diesem Jahr an ist es ausländischen Studenten erlaubt, hier sowohl zu studieren als auch zu arbeiten. Darüber hinaus gibt es ein Programm zur Aufnahme ausländischer Arbeiter und Spezialisten, insbesondere aus den Staaten der GUS: Sie müssen eine Prüfung ablegen in Bezug auf Ihre Kenntnisse der russischen Sprache und eine gewisse Steuer entrichten für den Erwerb einer Arbeitsberechtigung. Doch gibt es zurzeit noch weit mehr offene Stellen als Bewerber. Dies eröffnet gute Möglichkeiten für meine Landsleute... Wir haben bereits etwa 200 junge Spezialisten gefunden, die bereit sind, nach Russland zu kommen. Sie kommen auf eigene Kosten, wofür der eine oder andere auch einen Kredit bei der Bank aufnimmt. Wir haben bereits mit dem Technikum in Selenograd gesprochen, wo man sie insbesondere in Bezug auf ihre Russischkenntnisse ausbilden wird, und mit dem Fleischkombinat Jegorewski in der Nähe von Moskau, das zurzeit etwa 60 verschiedene offene Stellen hat. Die jungen Menschen werden dort arbeiten und lernen.
— Wie sehen die russischen Behörden diese Idee?
— Positiv. Im November war ich zum Beispiel in Delhi auf dem ordentlichen russisch-indischen Forum für Handel und Investitionen und habe dieses Thema mit Sergej Tscherjomin diskutiert, Minister der Moskauer Regierung und Leiter des Geschäftsrates für die Zusammenarbeit mit Indien und Mitglied in der Russisch-Indischen Interregierungskommission für Handels-, Wirtschafts-, Wissenschafts- und kulturelle Zusammenarbeit. Er hat dieses Projekt unterstützt.
— Zu tun haben Sie genügend. Wie sieht es mit Ihrer Freizeit in Moskau aus?
— Davon habe ich nur wenig. Diese verbringe ich dann mit meiner Familie. Mit meiner Frau gehe ich ins Theater, in den Zirkus und jetzt, im Winter, Eislaufen...
— Eislaufen?
— Warum nicht? Sonst fahren wir noch zu Besuch zu indischen und russischen Freunden.
— Wo wohnen Sie?
— Wir haben uns eine Wohnung in Neu-Moskau gekauft, in Groß-Domodedowo, die aber noch nicht fertig ist. Daher haben wir zurzeit noch eine Wohnung in der Nähe meines Büros gemietet.
— Insgesamt kann man wohl sagen, dass Sie sich in Moskau recht wohl fühlen...
— Als ich noch in Indien gewohnt habe, dachte ich, dass es auf der Welt wohl kein besseres Land geben könnte. Freunde, Familie, köstliches Essen. Heute habe ich mich komplett an Russland gewöhnt. Wenn ich nach Indien fahre, fühle ich mich dort natürlich zu Hause. Aber nach einem Monat zieht es mich dann schon wieder zurück nach Hause.