— Christopher, um sein Business in Russland 1995 starten zu können, musste ein Ausländer ziemlich mutig sein…
— Es ist schön, dass Sie das verstehen. Vor Kurzem habe ich ein Seminar zum Thema Unternehmertum an einer Moskauer Universität gehalten. Und einer von meinen Studenten meinte, dass ich großes Glück hatte, denn es war ja wohl in den 90ern viel einfacher als heute, sein Business zu starten. Na ja, gewissermaßen gab es damals tatsächlich mehr Möglichkeiten, denn der Markt war noch ganz frisch. Aber damals hat man seine Konkurrenten auch einfach umgebracht…
Eigentlich ist es ganz einfach. Ich habe in Russland großes Potential für meine Kenntnisse und für mein Kapital gesehen und riskierte es einfach. Ich war damals 25 Jahre alt und konnte absolut kein Russisch. Irgendwie tastete ich mich dann so durch auf der Suche nach Beziehungen und Kontakten. Innerhalb von zwei Jahren habe ich vieles verstanden und startete mit meinem Businessprojekt durch.
Ich habe in Russland großes Potential für meine Kenntnisse und für mein Kapital gesehen und riskierte es einfach.
Ob es heute weniger Möglichkeiten als damals gibt? Während meines damaligen Seminars habe ich den Pappbecher aus der Hand des bereits erwähnten Studenten genommen und las, was darauf stand: „Made in England“. Hat Russland etwa keinen eigenen Wald? Und könnte man diesen Pappbecher nicht hier herstellen lassen? Damals dachte einfach keiner daran. Und das ist die Antwort auf die Frage. Heute lassen sich übrigens die Besonderheiten der Businessführung in Russland direkt im Internet studieren, zum Beispiel mit Hilfe Ihres Magazins. Im Jahre 1995 gab es aber außer der „Moscow Times“ überhaupt nichts zu diesem Thema…
Über Christopher van Riet
Christopher van Riet ist Geschäftsführer bei Radius Group. Er machte einen Bachelor-Abschluss an der University of Pennsylvania in Psychologie und einen Bachelor-Abschluss an der „Wharton School” in Wirtschaftswissenschaften. Bis zu seiner Abreise nach Russland arbeitete er als Investmentbanker bei den Unternehmen „Donaldson“, „Lufkin“ und „Jenrette“,
In Russland ist er seit 1995. In dieser Zeit zog er über 1 Mrd. Investitionen in die Wirtschaft der Russischen Föderation. Er war in den Unternehmen „Aljans-Menatep“, „Daiwa Securities“, „Dixy Retail Limited“ und in einigen anderen Business-Strukturen tätig. Als Finanzdirektor der Fluggesellschaft „Transaero“ konnte er das Unternehmenskapital auf 125 Mio. US Dollar steigern. Christopher Van Riet ist Vorstandsmitglied der Amerikanischen Handelskammer in Russland, der Industrie- und Handelskammer der Russischen Föderation und der Organisation der jungen Präsidenten (Young President's Organization) in Russland.
— Vor Kurzem hat die russische Regierung einen Wettbewerb im Rahmen der Entwicklung des Moskauer Ballungsgebiets veranstaltet. Zu einem der interessantesten Projekte gehörte dabei das Konzept der Nutzung von Gebieten in der Umgebung der Moskauer Flughäfen. Das von Ihnen unterstützte Projekt eines Industrieparks „South Gate“ passt ja ganz gut in diesen Rahmen…
— Wir würden uns freuen, wenn es so weiterginge. Auf der ganzen Welt konzentriert sich das Geschäftsleben in der Nähe von Großflughäfen. Die Moskauer Behörden haben dies rechtzeitig gespürt und setzten auf die Heranziehung von ausländischen Investoren. Unser Unternehmen Radius Group ist einer der größten Investoren in der Moskauer Region. Und als wir unseren Park South Gate gründeten, gehörte dabei die Nähe zum Flughafen „Domodedowo“ zu den wesentlichen Faktoren. Aus Europa gelangt man hierher innerhalb von wenigen Stunden, erledigt das Geschäftliche, löst die Probleme und fliegt am selben Tag zurück nach Hause. Für ausländische Investoren spielt die Zeitersparnis eine sehr große Rolle, denn Zeit ist bekanntlich Geld.
Über das projekt „South Gate“
Der Industriepark South Gate liegt 20 Min. südlich von Moskau und ist 30 Min. vom internationalen Flughafen „Domodedowo“ entfernt. Seine Lage entspricht den höchsten Anforderungen der Produktion, Logistik und des Vertriebs für Unternehmen, die ihr Business in der Nähe von Moskau betreiben wollen.
Der Industriepark South Gate gehört zur A-Klasse unter den Parks und wird von einem westlichen Unternehmen geführt; der Park ermöglicht den Big Playern, ihre Tätigkeit nach besten internationalen Standards auf dem russischen Markt zu erweitern und zu sichern (der Park war der erste in Russland, der ein Zertifikat nach den BREEAM>-Standards erhielt).
Heute werden 134.000 m2 von den insgesamt 650.000 m2 der vorhandenen Flächen genutzt. Die weiteren Erweiterungen dieses ehrgeizigen Projekts sind geplant.
Aber man muss ja nicht wegfliegen, man kann auch hier bleiben. Daher ist unser Ziel im Rahmen des Projekts South Gate – die Lösung des Problems der fehlenden modernen Immobilien für die ausländischen Investoren. Damit sie hier schöne Büro- und Gewerberäume oder auch eine komfortable Wohnung kaufen oder mieten können.
— Wie hoch ist der Bedarf danach?
— Sehr hoch. Viele Ausländer möchten Immobilien in Moskau und Umgebung haben. So wie zum Beispiel das deutsche Pharma-Unternehmen „Hartmann Group“, das bereits seit vielen Jahren Handel mit Russland betreibt und nun beschlossen hat, seine Produktion nach hierher zu verlagern. Und wir haben beschlossen, diesem Unternehmen dabei zu helfen. Diesem Beispiel können auch andere, nicht ganz so große Unternehmen folgen. Der russische Markt entwickelt sich rasant, und man braucht fast alles. Daher kann es sehr lukrativ sein, seine eigene Produktion in Russland zu starten.
Unser Ziel im Rahmen des Projekts South Gate: die Lösung des Problems der fehlenden modernen Immobilien für die ausländischen Investoren.
— Das von Ihnen erwähnte Unternehmen „Hartmann Group“ hatte am Anfang bestimmt einige Zweifel daran, ob es mit Russland auch wirklich etwas wird…
— Es gab eine Menge Zweifel! Solche Vorurteile, dass in Russland die Bären durch die Straßen laufen und dass die Menschen ihre Suppe immer noch mit einem Strohschuh löffeln, sind noch immer sehr lebendig. Die westlichen Unternehmer analysieren den russischen Markt und seine Perspektiven und sind dann sehr überrascht über seine Größe. Aber sie haben Angst vor der Korruption und vor den bürokratischen Hindernissen, die auf dem Weg zum Start ihres Business in Russland entstehen können. Die westliche Propaganda-Maschinerie verbreitet ständig irgendwelche Mythen und schreckliche Märchen über Russland. Wenn die westlichen Unternehmen die Zahlen anschauen, finden sie alles gut. Sie finden es schön, wie die russische Wirtschaft wächst und wie sich das Wohlstandsniveau der Bevölkerung ändert. Aber nach einem schrecklichen Märchen aus irgendeiner Zeitschrift oder nach einer Horror-Geschichte aus dem Fernsehen geben sie leider die Idee, ihr Business in Russland zu starten, ganz schnell wieder auf…
Die westliche Propaganda-Maschinerie verbreitet ständig irgendwelche Mythen und schreckliche Märchen über Russland.
Natürlich gibt es immer mehr Beispiele einer erfolgreichen Businessführung in Russland, welche dann zur Entkräftung der Mythen beitragen. Aber leider können noch nicht viele Ausländer alle Pros und Kontras einer Tätigkeit in Russland objektiv einschätzen. Obwohl es eigentlich nicht schwer ist, wenn man die bestehenden Fakten berücksichtigt.
Als Beispiel führe ich immer das Unternehmen „TNK-BP“ an. Aus irgendwelchen Gründen glaubt man im Westen, dass BP verloren hätte, als es nach Russland kam. Aber BP investierte 2003 in dieses Joint-Venture-Projekt 8 Mrd. US Dollar, und nach einigen Jahren waren es bereits 19 Mrd. US Dollar, d.h. die Investitionen brachten über das Doppelte der anfänglichen Summe ein. Später kaufte „Rosneft“ 50% der Aktien von BP für fast 27 Mrd. US Dollar. Der Reingewinn betrug dabei 46 Mrd. US Dollar innerhalb von zehn Jahren. Sieht so etwa ein Verlust aus? So schlage ich allen meinen Landsleuten vor, alle Märchen über Russland zu vergessen und primär auf die Zahlen und Fakten zu achten.
Ich schlage allen meinen Landsleuten vor, alle Märchen über Russland zu vergessen und primär auf die Zahlen und Fakten zu achten.
— BP ist ein Großunternehmen. Was können aber kleinere Unternehmen in Russland erwarten?
— Mit stabilen Gewinnen können nicht nur Großunternehmen, sondern auch kleinere Unternehmen rechnen. Dafür gibt es auch genügend Beispiele, u.a. aus meiner eigenen Praxis. Ich gehörte zum Kreis der Investoren des russischen Handelsnetzes „Dixi“ und investierte in dieses im Jahre 2004 43 Mio. US Dollar. Es waren nicht nur meine eigenen finanziellen Mittel, sondern auch die von anderen Investoren. Ich musste die Organisation des Managements dieses Unternehmens stark umstrukturieren. Aber bereits nach drei Jahren konnten wir unsere Aktien am öffentlichen Markt für 240 Mio. US Dollar verkaufen. War das etwa schlecht angelegtes Geld? Natürlich war es am Anfang ziemlich schwer, denn wir hatten einige Meinungsverschiedenheiten mit unserem russischen Geschäftspartner. Aber das Ergebnis hat dann alle unsere Erwartungen übertroffen.
— Es geht dabei aber immer noch um ein etwas größeres Businessprojekt. Wie sieht es mit noch kleineren Projekten aus?
— Gut. Gerade habe ich in ein Moskauer Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als einer Mio. US Dollar investiert. Den Geschäftsführer des Unternehmens kenne ich bereits seit zehn Jahren. Er kauft in Europa Reinigungsanlagen für verschiedene Unternehmen ein und vertreibt diese dann in Russland. Weshalb hat das gute Perspektiven? Früher haben russische Unternehmer sich ja keine Gedanken über die Ökologie machen müssen. Heute sind die ökologischen Anforderungen viel härter als damals. Und russische Unternehmer haben auch von selbst aus langsam verstanden, wie wichtig die Ökologiefrage ist. Für uns stand die Ökologie immer an erster Stelle. Daher ist es kein Zufall, dass der Industriepark von Radius Group mit dem internationalen BREEAM-Preis ausgezeichnet wurde. „Grüne“ Gebäude ist ein aussichtsreiches Projekt. Wenn man in Reinigungsanlagen investiert, kann man gute Gewinne erwarten. Und auch wenn diese Nische in Russland noch recht klein ist - sie wird sich in Zukunft weiterentwickeln.
Über Radius Group
Radius Group ist Bauunternehmer und Investor im Bereich der Lager- und Gewerbeimmobilien und arbeitet mit den größten internationalen Unternehmen zusammen.
Das Unternehmen wurde 2006 von seinen Geschäftsführern Christopher van Riet und David Simons gegründet. Radius Group beschäftigt sich mit flexiblem und verantwortungsvollem Risikomanagement und bietet außerdem auch Finanzlösungen zur Anschaffung, für den Bau und dem Leasing von Immobilien sowie zur Aktiva-Verwaltung. Zu den Kunden von Radius Group zählen solche Großkonzerne wie „Hartmann Group“, „John Deere“, „Volvo Trucks“, „Iron Mountain“ u.a.
— Worauf sollten ausländische Investoren, die ihr Business in Moskau starten wollen, besonders achten?
— Auf die Spezifika der Beziehungen zwischen den Geschäftspartnern. In Russland wird darauf viel mehr Wert gelegt als zum Beispiel in Amerika mit seinem ausgeklügelten Rechtssystem. Wenn amerikanische Geschäftspartner in einen Streit miteinander geraten, regeln sie diesen in der Regel gerichtlich. Hier ist eine solche Praxis noch nicht weit verbreitet. In Moskau muss man besonders subtil und aufmerksam seine Beziehungen aufbauen und sich jedes Mal im Klaren sein, mit wem man etwas zu tun hat. Man sollte auch nach bestimmten Garantien verlangen, was gar nicht so einfach ist. Man muss bereit sein, dies auf sich zu nehmen. Man muss auch bereit sein zu akzeptieren, dass die Regeln der Businessführung in Russland – wie zum Beispiel die Registrierungsregeln oder die Regeln für Arbeitserlaubnisse – in sich sehr widersprüchlich sein können. Heute kann diese Regeln die eine, und morgen eine ganz andere Behörde festlegen, die dabei jeweils ihre eigenen Vorstellungen hat.
Wenn amerikanische Geschäftspartner in einen Streit miteinander geraten, regeln sie diesen in der Regel gerichtlich. Hier ist eine solche Praxis noch nicht weit verbreitet.
Wieso habe ich aber in das Projekt mit dem Vertrieb von Reinigungsanlagen investiert? Nicht nur, weil ich seinen Geschäftspartner gut kenne und ihm vertraue. Er versteht auch seine Sache sehr gut, sieht, wie sich die Branche entwickelt und kann alle Risiken berechnen. Zum Kapital gehören nicht nur Geld, sondern auch Kenntnisse. Übrigens ist mein Geschäftspartner auch ein Ausländer, der genauso wie ich vor 17 Jahren der Arbeit wegen nach Russland kam. Und er hat mit typisch deutscher Akribie gelernt, alle Hindernisse der russischen Bürokratie zu überwinden. Und er fragt nicht nach: „ Wieso ist hier nicht alles genauso klar und verständlich wie in Deutschland?“ Weil die Antwort auf der Hand liegt: Wir sind in Russland und nicht in Deutschland…
— Die neue Moskauer Regierung versucht, überflüssige administrative Barrieren, die ein Business behindern können, abzubauen. Haben Sie etwas davon gemerkt?
— Natürlich. Mit der Ankunft des neuen Bürgermeisters Sergej Sobjanin ist die Kommunikation mit den Moskauer Behörden viel einfacher geworden. Zu Luschkows Zeiten war die Ausstellung von Erlaubnissen für Bauprojekte, für den Anschluss an die Energienetze etc. intransparent, denn das Spiel wurde nach vollkommen unverständlichen Regeln gespielt. Im Moment ändert sich sehr viel. Sobjanin lädt ausländische Unternehmer von sich aus zu einem Dialog ein und eröffnet ihnen große Möglichkeiten. Er versteht eben die Wichtigkeit der ausländischen Investitionen. Und wir spüren das. Aber alles auf einmal kann natürlich nicht verändert werden, es braucht Zeit. Außerdem hängt vieles von der Föderalen Gesetzgebung ab. Aber es ist bereits schon jetzt klar, dass man die ausländischen Investoren in Moskau vor allem in solche Bereiche wie Verkehrsbau und Erschließung von ehemaligen Industriegebieten ziehen möchte. Das sind mit die wichtigsten Aufgaben, die die Moskauer Regierung zu bewältigen hat.
Mit der Ankunft des neuen Bürgermeisters Sergej Sobjanin ist die Kommunikation mit den Moskauer Behörden viel einfacher geworden.
— Welcher Bereich in Moskau ist für die Investitionen am lukrativsten?
— Es ist unmöglich, Gewinne ohne Risikobewertung auszurechnen. Meiner Meinung nach bringt heute das russische Internet die schnellsten Gewinne. Der Internetmarkt ist noch halbleer und muss intensiv gefüllt werden. Und einige sind in diesem Bereich bereits recht erfolgreich, wie zum Beispiel das Unternehmen „Yandex“. Aber man muss bedenken, dass hier neben den großen Möglichkeiten auch große Risiken lauern. Oft bringen die Investitionen überhaupt nichts. Daher bevorzuge ich persönlich die Immobilienbranche. In Russland war ich im Einzelhandel tätig, habe mich mit Logistik auseinandergesetzt und vieles mehr. Ich verfolge sehr aufmerksam die Entwicklung der einzelnen Sektoren, die nichts mit natürlichen Ressourcen zu tun haben. In dieser Hinsicht ist der Immobiliensektor der sicherste Businessbereich. Für diesen interessieren sich aber nicht nur ausländische Unternehmer. In Russland, insbesondere in Moskau, gibt es immer mehr reiche Menschen, die in Immobilien investieren. Es handelt sich dabei primär um Luxus-Immobilien, d.h. um komfortable Wohnungen mit einem interessanten Design. Diejenigen Player, die auf dem Immobilienmarkt ein qualitatives Produkt zu einem guten Preis anbieten, machen gute Gewinne.
Man muss verstehen, dass Moskau und seine Umgebung 30% der russischen Wirtschaft ausmachen. Aber der Absatzmarkt hört bei den Regionen um die Hauptstadt nicht auf. Unsere Geschäftspartner bei dem Projekt „South Gate“ produzieren zum Beispiel landwirtschaftliche Maschinen und verkaufen diese im Süden Russlands, in der Gegend mit der Schwarzerde. Und wieso haben sie sich dann in der Nähe von Moskau niedergelassen? Weil hier das Personal viel qualifizierter und die soziale Infrastruktur besser entwickelt sind. Außerdem gibt es hier mehr Kulturobjekte und mehr Möglichkeiten, seinen Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Vielleicht wird sich in dieser Hinsicht irgendwann einmal auch etwas ändern. Aber noch glauben die ausländischen Investoren, dass ihre erste Station in Russland auf jeden Fall in Moskau liegen muss.
— Mit welcher Summe sollte man auf den Immobilienmarkt in Moskau und in der Umgebung gehen?
— Auch der Kauf einer einzigen Wohnung in Moskau ist eine gute Investition. Wenn Sie aber mehrere Wohnungen kaufen, können Sie diese vermieten und mit der Zeit ihre Investitionen decken. Die Moskauer Regierung setzt übrigens zurzeit verstärkt auf die Entwicklung des Marktes für Mietwohnungen bzw. sogenannte „gewinnbringende Häuser“, die sogar schon im zaristischen Russland existiert haben. Das sind ausgezeichnete Investitionen. Die Bauunternehmer in Russland können sich entspannt zurücklehnen, denn Renditen zwischen 10% und 20% jährlich innerhalb der nächsten drei oder fünf Jahre sind gesichert.
Man muss verstehen, dass Moskau und seine Umgebung 30% der russischen Wirtschaft ausmachen. Aber der Absatzmarkt hört bei den Regionen um die Hauptstadt nicht auf.
Europäische Bauunternehmer haben in der Umgebung von Moskau ein schönes Projekt unter dem Namen „Pokrovskie Cholmy“ realisiert, das den Bau von über 100 City-Häusern vorsieht. Die Immobilienobjekte wurden dann sehr gewinnbringend an russische und ausländische Unternehmer vermietet. Neben der ausländischen Siedlung wurde übrigens eine Umgebung geschaffen, die sie von ihrem zuhause gut kennen. Und auch dieses Projekt hat sich rentiert.
So werden sich auch beliebige Produkte oder Services rentieren, die das Leben der Russen schöner machen. Der Kampf um die Lebensqualität in Russland hat gerade begonnen. Wir haben zum Beispiel vor Kurzem ein kleines Kind bekommen. Und ich habe gemerkt, dass es im Zentrum Moskaus kaum Möglichkeiten gibt, das Kind professionell betreuen zu lassen, um zusammen mit meiner Frau einkaufen oder in aller Ruhe einen Kaffee trinken zu gehen. Somit ist dies ein ausgezeichneter Bereich für Investitionen, vor allem für kleinere Summen! Es ist eine noch vollkommen freie Nische für ein Kleinunternehmen.
So werden sich auch beliebige Produkte oder Services rentieren, die das Leben der Russen schöner machen. Der Kampf um die Lebensqualität in Russland hat gerade begonnen.
In Russland ist es heute sogar sehr lukrativ, sein Geld bei einer Bank zu halten. In Amerika würden Sie höchstens 0,25% Jahreszins erhalten. In Russland bekommen Sie dagegen sogar bei der Sberbank zwischen 2% und 4% Jahreszins auf Ihre Geldanlage in US Dollar. Wenn ich in Amerika eine Wohnung kaufe und diese dann weiter verkaufe, bekomme ich bestenfalls zwischen 5% und 7% Gewinn, und in Moskau – zwischen 10% und 20%. Und ich erwähne dabei nicht einmal die Umsatzsteuer. Nehmen Sie zum Beispiel den Schauspieler Gerard Depardieu. Na ja, beim Erhalt seines russischen Passes hat er schnell verstanden, wie man am besten mit der russischen Bürokratie umgeht…