— Anton, wie viele Menschen arbeiten an der Umsetzung Ihres Projektes?
Anton Skshidlevsky:
— Aktuell arbeiten in unserem Unternehmen vier Voll- und fünf Teilzeitkräfte.
— Erzählen Sie uns mehr darüber, worum es eigentlich geht. Was ist das Wesen, was der Zweck Ihres Projektes?
Anton Skshidlevsky:
— Gern. ProctorEdu ist ein Service, der es erlaubt, Fernexamina abzulegen. Dabei ist keinerlei weiteres Equipment und keine weitere Software notwendig. Alles, was der Anwender benötigt, ist ein Add-on für den Web-Browser.
— Was bedeutet das?
Anton Skshidlevsky:
— Zuerst durchläuft der Student ein Verfahren zur Verifizierung der Identität: Es werden Aufnahmen von seinen Dokumenten und seines Gesichtes gemacht mit einer sich anschließenden automatischen Analyse. Danach folgt dann das Ablegen des Examens. Aus der Ferne. Doch auf durch uns kontrollierte Weise.
— Und falls jemand versucht zu mogeln und die richtigen Antworten aus einem Lehrbuch abschreibt?
Anton Skshidlevsky:
— Das wird nicht klappen! Während des Examens verfolgt und analysiert unser System das Verhalten des Studenten. Es gibt neun Parameter, nach denen es offensichtlich wird, dass ein Mensch etwas abschreibt oder ähnliches. Dazu gehören die Erkennung von Gesichtern und Stimmen Außenstehender, ein Wechsel der Person und die Verwendung unerlaubter Materialien. Die Ergebnisse werden in einem Protokoll festgehalten, das nach Beendigung der Examensprüfung durchgesehen werden kann.
— Das bedeutet, das Programm hält Verstöße fest? Das Examen wird dann nicht anerkannt?
Anton Skshidlevsky:
— Richtig. Hierbei muss man sagen, dass unser Programm automatisiert läuft, aber auch unter Mitwirkung einer Aufsicht oder des Prüfers, der – wenn notwendig – den Studenten dann mündlich prüft.
— Artem, mit welchen Mitteln setzen Sie Ihre Ideen um?
Artem Kozin:
— Zuerst waren das die eigenen Ersparnisse. Nach der Ausarbeitung des Produktes mit seiner grundlegenden Funktionalität und nachdem wir entsprechendes Feedback eingesammelt hatten, meldete sich unser Team für die Teilnahme an Akzelerator-Programmen an. Wir kamen in die letzte Runde bei drei Akzeleratoren: dem indischen EDUGILD, dem französischen NUMA und dem russischen FRII. Nach den Statuten von EDUGILD, dessen Einladung wir annahmen, übernimmt der Akzelerator 5% der Unternehmung für ein Studienprogramm und investiert in der nächten Stage. NUMA bietet 1,4 Mio. Rubel, wovon 700.000 auf ein Studium entfallen. Bei FRII durchlief das Team erfolgreich einen Fernakzelerator und erhielt ein Angebot für eine Investition von 2,1 Mio. Rubel: ein Teil der Mittel (900.000 Rubel) via Ausbildungsprogramm, der Rest für die Entwicklung der Unternehmung.
Anton Skshidlevsky:
— Artem und ein Mitbegründer der Firma, Adenij Adebajo, sind verantwortlich für den Eintritt in ausländische Märkte und sind oft in Indien. Der Rest des Teams ist in Russland. Das Team prüft gerade die Teilnahme an den Programmen FRII oder NUMA.
— Bringt das Durchlaufen eines Akzelerators etwas?
Artem Kozin:
— Ohne Frage. Die Teilnahme an den Programmen erlaubt es, die Wahrscheinlichkeit von Fehlern in der Steuerung zu reduzieren, Expertise zu bekommen in aktuellen Fragen und das entsprechende Networking. NUMA bietet bessere Möglichkeiten für den europäischen Markt, EDUGILT für den indischen. FRII hilft, sich in Russland zu entwickeln.
— Warum haben Sie sich in den indischen Markt orientiert?
Artem Kozin:
— Wir haben den indischen Markt nicht zufällig ausgewählt. Wir sehen hier große Chancen, da er nach Amerika und China als der drittgrößte Markt zählt. In Indien gibt es für unser Business weniger Konkurrenz. Der Markt in jung, und ein großer Teil der Examina wird in traditioneller Form abgelegt. ProctorEdu hilft mit der Verpackung des Produktes und bei der Promotion die Marketing-Agentur CreativeStreet, die sich besser mit den kulturellen Besonderheiten des Landes auskennt. Mit der Hilfe des Akzelerators und der Unterstützung der Agentur wird ProctorEdu bereits in diesem Winter ein Pilotprojekt mit dem MIT starten, wo die Abnahme von zwei bis sechs Tausend Examina geplant ist.
— Die obligatorische Frage: Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Artem Kozin:
— Der Projektplan sieht die Anlage der erhaltenen Investitionen in die Entwicklung der technischen Komponenten unseres Produktes vor. Nach dem Testing und Fixing gibt es in Indien Bestrebungen, sich geografisch breiter aufzustellen und auf den amerikanischen Markt zu gehen. Auch schauen wie auf das Corporate Segment: Bei der Mehrzahl der Firmen gibt es einen Bedarf für Fernstudien, und hier sind die Verhandlungen bezüglich Kooperationen einfacher. Zudem ist hier ein stärkeres Gefühl für das Vertrauensproblem bezüglich der Resultate von Tele-Examina vorhanden. ProctorEdu steht bereit, bei der Lösung dieses Problems zu unterstützen.
— Vielen Dank für das Interview. Viel Erfolg!
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